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Dieses Thema hat 64 Antworten
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 Tour de France & alle anderen Rennen
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MatsSundin#13 Offline

Deutscher Meister


Beiträge: 205

16.07.2003 18:11
#61 RE:Tour 03 Antworten

Spannung, Stürze, starke Sprints

Rückblick auf die erste Hälfte der Jubiläums-Tour

Nichts ist entschieden. So lautet das Fazit bei Halbzeit der Tour de France. Und das ist - zumindest wenn man die letzten Jahre nimmt - eine überraschende Zwischenbilanz. Zuletzt war schon meist nach der ersten Bergetappe nur noch die Frage zu klären, wer wird Zweiter. Doch auf der Jubiläums-Rundfahrt zum 100. Geburtstag hat Tour-Dominator Lance Armstrong Schwächen gezeigt.



Nicht mehr der Souverän: Lance Armstrong muss kämpfen.

Im Teamzeitfahren demonstrierte seine Mannschaft mit einem überlegenen Sieg zwar ihre Stärke, doch die Konkurrenten machten sich in den Alpen daran, den viermaligen Sieger der Grande Boucle durch ständige Attacken zu zermürben - scheinbar mit Erfolg. Der Amerikaner selbst ist - zumindest öffentlich - nicht mehr so souverän: "Ich bin nicht so stark wie die letzten Jahre."

Ullrichs Comeback im Prolog


Starker Auftritt im Prolog: Jan Ullrich

Das deutete sich schon beim Prolog in Paris an: Armstrong belegte nur den siebten Platz. Für einen wie ihn, der seinen Rivalen gerne schon früh seine Stärke zeigt, zu wenig. Zumal sich Jan Ullrich auf dem 6,5 Kilometer langen Kurs am Fuße des Eiffelturms beeindruckend zurückmeldete. Der Bianchi-Kapitän war im Ziel fünf Sekunden schneller als Armstrong und konnte hinterher konstatieren: "Ich bin riesig zufrieden." Noch zufriedener war Bradley McGee. Der Australier aus dem Rennstall FDJeux.com übernahm als erster Profi das begehrte Gelbe Trikot des Gesamtführenden. McGee profitierte dabei allerdings von einem Defekt bei David Millar. Der Brite von Cofidis wäre wohl der Schnellste gewesen - so musste er sich mit Platz zwei begnügen.

Petaccollini - das Schauspiel der ersten Tage

In den Tagen danach folgte die Alessandro-Petacchi-Show. Schon auf der ersten Etappe zeigte der italienische Sprinter der Konkurrenz, wem die schnellsten Beine im Peloton gehörten. Unwiderstehlich war der Fassa-Bortolo-Profi auf den letzten Metern allen davon gefahren, so dass selbst Erik Zabel staunte: „Ich bin noch auf ihn draufgefahren und bis zu seinem Tretlager gekommen; aber dann ist er angetreten und hat uns allen gezeigt, wo der Hammer hängt.“ Auf den Etappen drei, fünf und sechs wiederholte sich dieses Schauspiel noch drei Mal. Jedes Mal sprintete Petacchi seine Rivalen in Grund und Boden.


Drei Finger für den dritten Etappensieg: Alessandro Petacchi

Prompt wurde der 29-Jährige als legitimer Nachfolger seines Landsmanns Mario Cipollini gefeiert. „Er bleibe lieber der alte Petacchi“, wies der Sprinter derartige Vergleiche zurück und sorgte gleich am ersten Berg der Tour dafür, dass das Bild vom Petaccollini sich verfestigte. Der Italiener beendte die Rundfahrt, nachdem ihn die Kameras dabei gezeigt hatten, wie er sich in Schlangenlinien bergauf quälte. Da setzte es sogar einen Rüffel von seinem Sportlichen Leiter Giancarlo Feretti: „Ich entschuldige mich bei allen Leuten, die mit Petacchi vorher gejubelt haben, und bei allen Journalisten, die enthusiastisch über ihn geschrieben haben. Ich will mich entschuldigen, weil ich mich schäme, dass Petacchi aufgegeben hat.“
Der Gescholtene entschuldigte sich kleinlaut: „Ich weiß, dass ich dem Team Probleme bereitet habe, und es tut mir Leid wegen der Aufgabe.“ Mit Petacchi gab auch sein Teamgefährte Velo das Rennen während der siebten Etappe auf, einen Tag später folgten vier weitere Fassa-Fahrer. Ein Virus habe die Mannschaft heimgesucht, dem offenbar auch Petacchi zum Opfer gefallen war: "Wir wissen jetzt, dass auch Alessandro Petacchi von dem Virus betroffen war, das unter unseren Sportlern kursiert. Petacchi ist jetzt zuhause und liegt mit Fieber im Bett", hieß es in einer Erklärung des Rennstalls. Dennoch - ein Beigeschmack blieb.

Gefrusteter Zabel

Unterdessen hatte Erik Zabel Probleme mit seinem Team. Der 33-Jährige - der lange den lockeren Telekom-Kapitän gemimt hatte - verlor nach der fünften Etappe die Contenance: "Wir haben vorher darüber gesprochen, dass ich vielleicht noch einen Helfer mitbekomme. Ich habe gehofft, dass den Worten auch Taten folgen. Jetzt bin ich schon ziemlich oft alleine im Finale gewesen“, grantelte er. Ein dritter und drei vierte Plätze standen zu diesem Zeitpunkt zu Buche, doch richtig schlecht wurde die Laune erst nach der sechsten Etappe. Zabel stürzte sechs Kilometer vor dem Ziel und verletzte sich am Ellenbogen.

Die Tour der Leiden

Die Stürze waren ohnehin ein eigenes Kapitel der ersten Tourhälfte. Schon auf der ersten Etappe sorgte ein spektakulärer Massensturz in der letzten Kurve vor dem Ziel für reichlich Diskussionsstoff. „Hier wird gefahren, als ginge es um Leben und Tod“, staunte Tour-Debütant Olaf Pollack, nachdem er sein Rad über den Zielstrich in Meaux getragen hatte.
Zu den Opfern des Crashs zählten die Rabobank-Profis Levi Leipheimer und Marc Lotz, für die die Tour da schon gelaufen war. Andreas Klöden vom Team Telekom hielt noch bis zur neunten Etappe durch, doch dann ließen ihn die Schmerzen im Steißbein endgültig aufgeben. Tyler Hamilton scheint dagegen schmerzresistent zu sein. Der CSC-Profi, der zu den Mitfavoriten zählt, quält sich seitdem Sturz von Meaux mit einem doppelten Schlüsselbeinanbruch durch die Tour. Zu merken ist das nicht - Hamilton liegt auf Platz fünf der Gesamtwertung.


Brutales Ende der Tour für Joseba Beloki

Am schlimmsten erwischte es allerdings Joseba Beloki. Der Baske - in den letzten drei Jahren stets auf dem Podium in Paris - musste seinen Traum vom Toursieg auf der neunten Etappe begraben. Oberschenkel, Ellenbogen und Handgelenk des Tourzweiten 2002 gingen zu Bruch, als von Hitze aufgeweichter Teer in einer Kurve sein Hinterrad ausbrechen ließ und Beloki daraufhin schwer stürzte - bei Tempo siebzig.

Aldag fordert Virenque

"Das wäre meine Tour gewesen", sagte Beloki nach dem Unfall unter Tränen. Dass der 29-Jährige in diesem Jahr ernsthaft Jagd auf Armstrong machen wollte, hatte er zuvor bei den Alpen-Etappen bewiesen. Die drei Teilstücke im Hochgebirge trennten die vermeintlichen von den wirklichen und den überraschenden Konkurrenten von Lance Armstrong. Schon beim ersten Ritt über die Alpenpässe mussten Santiago Botero (TEL) und Giro-Sieger Gilberto Simoni (SAE) erkennen, dass sie mit dem Ausgang der Tour nichts zu tun haben würden.


Ungewohntes Dress: Rolf Aldag im Bergtrikot

Geprägt wurde die erste Bergetappe allerdings von Richard Virenque (QSD) und Rolf Aldag (TEL). Der Franzose triumphierte in Morzine, schlüpfte ins Gelbe und ins Gepunktete Trikot. Seine Landsleute schlossen den lange Zeit skeptisch beäugten Sohn daraufhin wohl endgültig in ihre Herzen. Die deutschen Radsportfans jubelten derweil über Telekom-Profi Rolf Aldag. Der Westfale musste erst am letzten Berg abreißen lassen und belegte am Ende Platz zwei. Zur Belohnung durfte er am Tag darauf das Gepunktete Trikot tragen - ausgerechnet nach L'Alpe d’Huez. "Das geht ja gar nicht. Eigentlich müsste ich mir eine Regenjacke überziehen", witzelte der lange Aldag gewohnt trocken.

Mayo und Vinokourov unwiderstehlich

Dass Aldag auf dem legendären 15 Kilometer langen Schlussanstieg nach L'Alpe d’Huez keine Rolle spielen würde, war auch den Experten klar. Sie rechneten mit einer Attacke des Postmanns. Tatsächlich stürmte das US-Postal-Team angeführt von Manuel Beltrán am Fuße des Anstiegs drauflos und sprengte das Feld in kürzester Zeit auseinander. Auch Jan Ullrich musste abreißen lassen, zumal ihn hohes Fieber in den Tagen zuvor geschwächt hatte. Doch das hohe Tempo war selbst für Armstrong „viel zu schnell“. Statt Armstrong raste Iban Mayo an diesem Tag dem Ziel unwiderstehlich entgegen. Vor lauter Freude über seinen Sieg verschenkte er sogar ein paar Sekunden für die Gesamtwertung.


Triumph in L'Alpe d'Huez: Iban Mayo

Anders als Alexandre Vinokourov. Der Kasache im Magenta-Trikot der Telekom erreichte L'Alpe d'Huez als Zweiter - mit 27 Sekunden Vorsprung auf Armstrong. Der übernahm an jenem Tag dennoch sein bevorzugtes Kleidungsstück in gelb und konnte in der Gesamtwertung einen Vorsprung von 2'10 Minuten auf Ullrich verbuchen. „Das ist die positive Nachricht des Tages“, fand der Texaner. Doch mit Vinokourov war ihm an diesem Tag auch ein neuer, ernsthafter Konkurrent erwachsen. Der blonde Kasache unterstrich seinen Willen, bei der Tour diesmal auf dem Podium zu landen, auch einen Tag später auf dem Weg von Bourg d'Oisans nach Gap. Am letzten Anstieg der neunten Etappe attackierte 29-Jährige erneut, setzte sich ab und sicherte sich den Tagessieg mit 36 Sekunden vor den anderen Favoriten. Dank einer Zeitgutschrift verringerte Vinokourov seinen Rückstand gegenüber Armstrong auf 21 Sekunden. „Wir sind wahnsinnig zufrieden“, konnte Telekoms Sportlicher Leiter Mario Kummer darum bilanzieren. Und den Fans geht das ebenso. Denn: Entschieden ist noch gar nichts.

von: http://www.tour.ard.de

Mats



GOGO

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Robert # 4 Offline

Nachwuchs Sportler


Beiträge: 16

19.07.2003 20:45
#62 RE:Tour 03 Antworten

Gesamtklassement nach der 13. Etappe:

Platz Trikotnummer Nachname Vorname Nation Team Rueckstand
1 001 ARMSTRONG Lance USA USP 55h 34' 01"
2 131 ULLRICH Jan GER TBI 15"
3 028 VINOKOUROV Alexandre KAZ TEL 01' 01"
4 179 ZUBELDIA Haimar ESP EUS 04' 16"
5 071 HAMILTON Tyler USA CSC 04' 25"
6 171 MAYO Iban ESP EUS 05' 20"
7 081 BASSO Ivan ITA FAS 07' 01"
8 031 MANCEBO Francisco ESP BAN 07' 02"
9 078 SASTRE Carlos ESP CSC 08' 47"


Tschö, Robert



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Robert # 4 Offline

Nachwuchs Sportler


Beiträge: 16

19.07.2003 20:53
#63 RE:Tour 03 Antworten


an Ullrich (rechts) hochkonzentriert vor Lance Armstrong

Ullrich lässt
Armstrong stehen

13. Etappe: Bianchi-Kapitän verkürzt Rückstand auf 15 Sekunden - Sastre gewinnt

Jan Ullrich hat Lance Armstrong in die Schranken gewiesen und den Texaner auf der 13. Etappe locker abgehängt. Der Bianchi-Kapitän kam als Zweiter ins Ziel und rangiert nun nur noch 15 Sekunden hinter dem Gesamtführenden Armstrong (USA). Der Spanier Carlos Sastre siegte.


Der Sieger: Carlos Sastre

Während Carlos Sastre nach 197,5 km zwischen Toulouse und Ax-les-Thermes den zweiten Tagessieg für das dänische CSC-Team vom früheren Tour-Sieger Bjarne Riis beim Anstieg zur 1372 m hohen Skistation Ax Troix Domaines perfekt machte, wurde Ullrich 1:01 Minuten zurück Zweiter. Damit liegt er im Gesamtklassement 15 Sekunden hinter Armstrong.

Auch Schmidt ausgestiegen
Als sechster deutscher Radprofi hat Torsten Schmidt vom Team Gerolsteiner die Tour vorzeitig aufgegeben. Die Hitze war dem Wuppertaler zu viel, am Ende der Kräfte stieg der 31-Jährige bei seiner zweiten Frankreich-Rundfahrt nach 1997 auf der 14. Etappe schon vor der ersten Bergwertung aus.

Ullrich unaufhaltsam
Einen Tag nach seinem grandiosen Sieg im Kampf gegen die Uhr startete Ullrich auf dem letzten Kilometer eine eindrucksvolle Schlussoffensive und kam sieben Sekunden vor dem hinter Haimar Zubeldia viertplatzierten Armstrong ins Ziel und kassierte für seinen zweiten Rang zusätzlich eine Zeitgutschrift von 12 Sekunden. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich war bis zum Schluss dran und habe noch das Gelbe Trikot. Der Weg durch die Pyrenäen ist noch lang", sagte Armstrong. "Jetzt ist die Chance aufs Gelbe Trikot da. Jan ist sehr gut drauf", sagte Bianchi-Chef Rudy Pevenage im Zielbereich.

Mit 1:18 Minuten Rückstand auf Sastre kam Telekom-Profi Alexander Winokurow als Fünfter in Ax Troix Domaines an, wo vor zwei Jahren Felix Cardenas (Kolumbien) vor Robert Laiseka (Spanien) gewann und Ullrich 23 Sekunden hinter Armstrong Vierter wurde. "Ich habe vielleicht zu früh attackiert. Jan hat ein höllisches Tempo vorgelegt, da konnte ich nicht folgen", sagte Winokurow, weiter Dritter im Gesamtklassemt mit nunmehr 1:01 Minuten Rückstand auf Armstrong.

Armstrongs "Schatten"
Ullrichs Konzept ging am Samstag bei erneuter Gluthitze mit 43 Grad Celsius auf dem Asphalt auf. Der Tour-Sieger von 1997 blieb zunächst stets am Hinterrad von Armstrong, der sich bei den beiden Bergwertungen ständigen Attacken ausgesetzt sah und hart kämpfen musste. Der US-Postal-Kapitän war bei seinen bisherigen vier Tour-Siegen jeweils mit deutlichem Vorsprung ins zweite Bergmassiv der Rundfahrt gestartet. Vor drei Jahren hatte er zu Beginn der 14.Etappe vor dem Aufstieg in die Alpen noch 4:55 Minuten Vorsprung vor Ullrich. Diesmal konnte es sich "Ulle" erlauben, die Arbeit bis zur Schlussoffensive anderen zu überlassen und Armstrong zuvor nur zu kontrollieren.

Bis zum Aufstieg über den 2001 m hohen Port de Pailheres hatten zehn Ausreißer die Akzente gesetzt. Die Fluchtgruppe, zu der auch der Schweizer Marcus Zberg vom Team Gerolsteiner gehörte, hatte maximal achteinhalb Minuten Vorsprung. Der schmolz jedoch schnell dahin, als rund 80 km vor dem Ziel im Peloton Tempo gemacht wurde.

Ausreißer haben es schwer
Auf dem 15,2 km langen Anstieg über insgesamt 1223 Höhenmeter fiel die Ausreißergruppe auseinander. Übrig beim Gipfelsturm mit zuletzt 10,5 Prozent auf den erstmals bei einer Tour gefahrenen Berg der ersten Kategorie blieb nur Jose Luis Rubiera. Der Spanier wurde bei der Vergabe der Bergpunkte Dritter hinter seinen Landsleuten Juan Miguel Mercado und Carlos Sastre.

Mit 1:41 Minuten Rückstand überquerte die Gruppe mit Armstrong und Ullrich den Gipfel, den Virenque auf dem fünften Rang erreichte. Damit baute der fünfmalige "Berg-König" der Tour seine Führung im gepunkteten Trikot der Kletterer aus. Beide Sprintpreise des Tages konnte Thor Hushovd gewinnen. Der Norweger verdrängte damit Erik Zabel vom dritten Platz der vom Australier Baden Cooke vor seinem Landsmann Robbie McEwen angeführten Punktwertung im Kampf ums Grüne Trikot

Quelle: http://www.zdf.de


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Stoner Offline

Deutscher Meister


Beiträge: 242

21.07.2003 21:56
#64 RE:Tour 03 Antworten

15. Etappe
Armstrong lässt Ullrich stehen



Er leidet - aber er ist verdammt schnell: Lance Armstrong gewinnt in Luz-Ardiden
Luz Ardiden - Großer Sieger, große Emotionen, große Gesten: Lance Armstrong hat bei der 90. Tour de France auf einer der
verrücktesten und dramatischsten Etappen der 100-jährigen Geschichte wieder das Kommando übernommen.

Trotz eines Sturzes beim Aufstieg nach Luz Ardiden schlug der in den letzten Tagen gedemütigte Armstrong am Montag auf der "Königsetappe" in den Pyrenäen in großem Stil zurück.

Im Ziel in der 1715 Meter hoch gelegenen Ski-Station nahm er Ullrich nach 159,5 Kilometern zusammen mit den Bonifikationen für seinen ersten diesjährigen und insgesamt 15. Etappensieg 53 Sekunden ab.

Ullrich ist noch nicht geschlagen

Trotz seines Gesamt-Rückstandes von 67 Sekunden gab sich Ullrich zuversichtlich: "Die Tour ist noch nicht gelaufen. Lance ist sicher nicht ganz zufrieden, dass sein Vorsprung nicht noch größer ist." Der gebürtige Rostocker war "erst einmal glücklich, dass es so gelaufen ist. Lance war heute der Stärkste. Ich habe auf dieser extrem schweren Etappe alle Register gezogen, doch es hat nicht ganz gereicht."

Elf Kilometer vor dem Ziel war Armstrong, der sich nun wieder Hoffnungen auf den fünften Tour-Erfolg in Serie machen kann, zusammen mit dem Spanier Iban Mayo gestürzt. Er hatte seinen Bremshebel in die Tüte eines Zuschauers eingefädelt. Ullrich konnte ausweichen, wartete aber, bis der Texaner wieder Anschluss gefunden hatte. "Ich habe nicht weiter attackiert", berichtete Ullrich. Armstrong rühmte ihn als einen "großen Champion". Genauso fair hatte Armstrong vor zwei Jahren bei Ullrichs Sturz in eine Böschung reagiert.

Nicht nur der Toursieger von 1997 wurde auf der vorletzten Pyrenäen-Etappe in die Schranken gewiesen. Bei seinem Parforce-Ritt distanzierte Armstrong besonders Alexandre Vinkourov. Der Kasache aus dem Telekom-Team hat vor dem morgigen Ruhetag und der letzten Pyrenäen-Etappe am Mittwoch als Dritter 2:45 Minuten Rückstand auf den Führenden und 1:38 auf Ullrich.

Armstrong als Kämpfer

"Nach dem Sturz ging ein Ruck durch mich, und ich habe mich gefragt: Lance, wenn du die Tour gewinnen willst - dann jetzt. Der Sturz war vielleicht auch ein bisschen meine Schuld, weil ich zu nah am Rand gefahren bin. Das war heute ein großer Tag für mich und die Tour. Es bewahrheitet sich immer wieder, was ich sage: Die Tour ist erst auf den Champs-Elysées zu Ende. Es passiert hier immer etwas", sprudelte es aus dem bei dieser Tour zum ersten Mal glücklichen Armstrong heraus.

Der Schlagabtausch zwischen Armstrong und Ullrich begann schon 48 Kilometer vor dem Ziel auf dem Anstieg zum Tourmalet, der zum 74. Mal im 100-jährigen Tour-Programm stand.

Ullrich attackierte zu Beginn des 17,1 Kilometer langen Anstiegs, Armstrong fiel kurz zurück, kämpfte sich aber mit zusammengebissenen Zähnen wieder an Ullrich heran. Danach herrschte erst ein Mal Waffenstillstand, und die beiden Tour-Giganten setzten den Anstieg gemeinsam fort.

Chavanel mit großem Auftritt

Der Telekom-Neuling Santiago Botero, bisher eine Enttäuschung bei der Tour, wollte am Montag einiges wieder gut machen. Zusammen mit dem französischen Ausreißer Sylvain Chavanel startete er früh eine Offensive.

Die erste der drei letzten großen Steigungen nahmen die beiden mit fast neun Minuten Vorsprung vor dem Feld gemeinsam. Am Tourmalet setzte sich Chavanel von dem Kolumbianer ab, der 2000 bei der Tour das Bergtrikot geholt hatte.

Im Finale, als die Favoriten auf dem Anstieg in die 1715 Meter hoch gelegene Ski-Station Luz-Ardiden die Messer wetzten, spielten beide keine Rolle mehr.

"Vino" ist enttäuscht

Vinkourov war enttäuscht über den 8. Platz. "Ich habe für meine Ausritte der letzten Tage bezahlt. Heute haben wir aber auch den großen Armstrong gesehen. Für mich ist es jetzt ein wenig schwieriger, die Tour zu gewinnen, aber für Jan sehe ich gute Chancen."

Ullrich selbst war nur deshalb "enttäuscht", weil ihm Mayo als Zweiter noch die Zeitgutschrift von 12 Sekunden weggeschnappt hatte. Für Ullrich blieben acht Sekunden.

Aber es gab auch Kritik für den Amerikaner: "Lance wollte heute alles klar machen. Ich finde, dass ist ihm nicht gelungen." Eine Chance, ihn einzuholen, hatte der 29-Jährige allerdings nicht: "Ich habe alle Register gezogen, die hatte", und gibt sich angriffslustig: "Die Tour ist noch nicht vorbei!"

Sport1.de
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Stoner Offline

Deutscher Meister


Beiträge: 242

21.07.2003 22:00
#65 RE:Tour 03 Antworten

Linke Tour! Nach Sturz am letzten Berg
flog der Ami am wartenden Deutschen vorbei
Skandal-Attacke!
Armstrong schockt Ullrich


Die letzte Pyrenäen-Etappe der Tour de France. Wir erlebten einen Lance Armstrong, der mit fast gnadenloen Mitteln das Gelbe Trikot verteidigte...

Skandal-Attacke! Armstrong schockt Ullrich.

Beim Schluss-Anstieg nach Luz-Ardiden, dem letzten großen Berg dieser Tour, bringt ein Zuschauer den Amerikaner zum Stürzen. Der dahinter fahrende Ullrich kann ausweichen, nimmt Tempo raus, lässt den Ami wieder rankommen. Und der schießt sofort - mit Riesen-Tritten - am Deutschen vorbei, setzt sich ab, gewinnt die Etappe. Und vergrößert seinen Vorsprung auf Ullrich (wurde Dritter) auf 1:07 Minuten.

Aber der Reihe nach...

Armstrong und Ullrich jagen auf dem Schlussanstieg gemeinsam dem führenden Ausreißer Chavanel (Boulangere) hinterher. Nach seiner passiven Fahrweise in den letzten Tagen zeigt sich der Ami endlich, fährt jetzt Attacken gegen Ullrich. Doch der Deutsche ist wieder super drauf, kann immer kontern.

Dann das Sturz-Drama: Armstrong fährt zu dicht an die am Straßenrand stehenden Zuschauer heran, bleibt an einem Beutel hängen und stürzt. Der direkt hinter ihm fahrende Mayo stürzt ebenfalls, Ullrich kann gerade noch ausweichen. Aber ist völlig verunsichert. Er fährt weiter, aber schaut sich immer wieder um. Er wartet, bis der Mann in Gelb wieder drankommt. Weil der Tour-Ehrenkodex besagt, dass man beim Sturz des schärfsten Gegners nicht attackiert.

Doch Armstrong pfeift im Gegensatz zu Ullrich auf die Ehre. Mit extrem hoher Schritt-Frequenz schließt er wieder zu Ullrich auf – und schießt eiskalt, ohne Blick-Kontakt, am Bianchi-Kapitän vorbei. Der Deutsche ist völlig geplättet von diesem gnadenlosen Angriff, kann Armstrong nicht mehr folgen.


Millionen deutsche Ullrich-Fans erlebten diese dramatischen Szenen vorm TV mit. Fragten sich: War das eine „linke Tour“ von Armstrong?

Fakt ist: Der Amerikaner hatte nur noch diese eine Chance, vorm alles entscheidenden Zeitfahren am Samstag einen Vorsprung auf Ullrich rauszufahren.

Aber: Dass der Ami nach seinem Sturz mit vollem Tempo sofort an dem wartenden Ullrich vorbei raste - hoch umstritten!

Morgen ist Tour-Ruhetag. Dann folgen zwei Flachetappen, ehe Samstag der Showdown mit dem Einzeitfahren auf dem Programm steht.

bild.de
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