50. Ferrari-Sieg, Ring-Rekord und über 1000 WM-Punkte
Schumi will am Ring dreifach feiern
Der Heim-Grand-Prix auf dem Nürburgring könnte zum großen Triumph für Michael Schumacher werden. Er kann seinen 50. Sieg für Ferrari einfahren und als erster Formel-1-Pilot über 1000 WM-Punkte holen. Außerdem kann er Rekord-Sieger auf dem Ring werden.
Michael Schumacher will auf dem Nürburgring
seinen WM-Spitzenplatz verteidigen.
Schumi, der Abräumer: Beim Heim-Grand-Prix am Sonntag (29.06.03) auf dem Nürburgring kann der Ferrari-Ausnahmepilot gleich drei Rekorde aufstellen. Ein Sieg wäre sein 50. für Ferrari. Bei zurzeit 999 WM-Punkten könnte er als erster Formel-1-Pilot die 1000er-Schallmauer durchbrechen. Und obendrein wäre er mit dann insgesamt vier Siegen auf dem Ring alleiniger Rekordhalter. Momentan teilt er sich diesen Titel noch mit den Motorsport-Legenden Juan Manuel Fangio und Jackie Stewart.
Erfolgsgarant Jean Todt
Den Garanten für die außergewöhnlichen Ferrari-Erfolge der letzten Jahre sieht Schumi in der Person von Teamchef und Freund Jean Todt: "Es ist für alle offensichtlich, was Jean Todt erreicht hat", sagte er am Donnerstag beim "deutschen Tag" auf dem Ring bei einer Pressekonferenz mit Bruder Ralf sowie den Sauber-Piloten Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld. Den Heim-Grand-Prix geht Schumi gewohnt locker an. Am Mittwochabend vergnügte er sich fünf Stunden lang mit seinem kompletten Rennstall auf seiner Kartbahn in Kerpen. Zum Rummel am Ring meinte er gelassen: "Es ist diesmal nicht anders als in den letzten Jahren."
Ralf Schumacher verstimmt
Derweil ist Bruder Ralf (BMW-Williams) immer noch verstimmt über Vorwürfe, er habe in Montreal überhaupt nicht versucht, Michael zu überholen: "Ich verstehe die Diskussion nicht. Wenn es eine Chance zum Überholen gibt, probiere ich es aus." Schumi selbst nahm seinen Bruder in Schutz: "Er hatte gar keine Chance, mich zu überholen."
Coulthard fährt 150. Grand Prix
David Coulthard im historischen Silberpfeil.
Die Mercedes-Piloten Kimi Raikkönen und David Coulthard, der Sonntag seinen 150. Grand Prix fährt, stimmten sich am Ring mit einem Museumsbesuch auf das Rennen ein. Dabei nahm Coulthard Platz in jenem Mercedes W25, der die Silberpfeil-Legende begründete. Vor dem Eifelrennen 1934 war aus Gewichtsgründen der Lack vom Wagen gekratzt worden - und mit einem Sieg der Silberpfeil-Mythos geschaffen.
Mercedes wartet weiter auf "Delfin"-Debüt
Bei dem Versuch, in der WM-Gesamtwertung die Pole Position zurück zu erobern, muss Mercedes weiterhin auf den neuen MP4-18 - wegen seiner Form "Delfin" getauft - verzichten und auf den alten, aber stark modifizierten Boliden MP4-17 vertrauen. "Wir werden in der Woche vor dem Rennen in Magny Cours noch einmal in Barcelona testen, dann sehen wir, wo wir stehen", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Einen Tipp fürs Rennen mochte er nicht abgeben, solange "noch kein Auto gefahren ist". "Der beste Reifen auf dem besten Auto gewinnt", so Haugs salomonischer Tipp.
Frentzen und Heidfeld: Zukunft ungewiss
Ungewisse Zukunft: Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld.
Im deutschen "Tabellenkeller" müssen die Sauber-Piloten Nick Heidfeld (1 WM-Punkt) und Heinz-Harald Frentzen (7 WM-Punkte) nach einer total verpatzten ersten Saison-Hälfte um ihre Jobs bangen. "Im Moment verhandeln wir mit verschiedenen Teams, unter anderem auch mit Sauber. Aber es ist noch zu früh, konkrete Ergebnisse zu vermelden", erklärte Heidfeld. Kollege Frentzen, der wie Coulthard seinen 150. Grand Prix bestreitet, meinte: "Es ist ein guter Anlass, mal über die Vergangenheit und die Zukunft nachzudenken." Der 36-Jährige denke aber "noch nicht ans Aufhören. Ich sehe mich momentan als eine Art Messlatte für junge Piloten, die in die Formel 1 einsteigen."
Jordan-Team freut sich auf den Nürburgring
Fisichella will vorne mitmischen
Mit positiven Erinnerungen kommt Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella zum Nürburgring. Er will am Wochenende "eine gute Rolle" spielen.
1999 war der Italiener Giancarlo Fisichella kurz davor, am Nürburgring seinen ersten Grand-Prix-Sieg einzufahren. Lange Zeit lag der damalige Benetton-Fahrer in Front, ehe ihn ein Fehler den Sieg kostete. In diesem Jahr will es der heutige Jordan-Pilot besser machen. "Ich habe gute Erinnerungen an den Nürburgring, auch wenn es damals nicht ganz zum Sieg gereicht hat. Ich denke, dass wir bei diesem Rennen eine gute Rolle spielen können, auch wenn unser Auto noch nicht konstant genug ist."
Jordan-Team freut sich auf den Nürburgring.
Teamkollege Ralph Firman startet zum ersten Mal als Formel 1-Pilot am Nürburgring. "Ich kann es kaum glauben, dass schon acht Rennen vorbei sind. Ich freue mich in meiner Debütsaison auf jeden neuen Kurs. Mal sehen, wie es am Nürburgring für uns läuft", sagte der Engländer vor dem ersten Training.
Teamchef Eddie Jordan wie James Bond
Während sich sein Team auf den anstehenden Grand Prix vorbereitet, wurde Chef Eddie Jordan der Ehrendoktortitel des Technologischen Institutes von Dublin verliehen. Jordan wurde für sein Engagement im Sport und die damit verbundene Außendarstellung Irlands geehrt. Damit befindet er sich nun auf einer Stufe mit James Bond. Neben Jordan wurde auch 007-Darsteller Pierce Brosnan diese Ehre zuteil.
Nächste Saison ein Rennen mehr
Derweil hat die FIA bereits die vorläufigen Termine für die Formel 1-Saison 2004 festgelegt. Es sind im einzelnen: 7. und 21. März, 4. und 25. April, 9. und 23. Mai, 6. und 20. Juni, 4., 11. und 25. Juli, 15. und 29. August, 12. und 26. September sowie 10. und 24. Oktober. Die Motorsport-Fans dürfen sich also auf insgesamt 17 Grand-Prix-Rennen freuen - eins mehr als in der laufenden Saison. Zwar steht noch nicht fest, wo genau welches Rennen stattfindet. Sicher ist allerdings, dass Bahrein und Shanghai als neue Austragungsorte in den Rennkalender aufgenommen werden.
Der Große Preis von Österreich findet 2004 hingegen nicht mehr statt. Das Rennen im belgischen Spa war schon diese Saison gestrichen worden. Es könnte aber wieder eine Chance erhalten, falls in diesem Jahr weitere Austragungsorte den Kürzeren ziehen.
von: http://www.sport.ard.de
Mats
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