Zahlreiche Jahres-Weltbestleistungen in Paris
Allen Johnson sorgt für das Highlight
Die zweite Station der Golden League in Paris stand ganz im Zeichen von Allen Johnson. Über 110 m Hürden lief er das schnellste Rennen der letzten sechs Jahre. Und auch sonst machten die zahlreichen Jahres-Weltbestleistungen bei der Generalprobe zur Leichtathletik-WM Lust auf mehr.
Für das Glanzlicht des Abends sorgte der dreimalige Weltmeister höchstpersönlich: Allen Johnson lief in 12,97 Sekunden das schnellste Rennen über 110 m Hürden seit sechs Jahren und unterstrich im Vorfeld der Leichtathletik-Weltmeisterschaften an gleicher Stelle in Paris seine starke Verfassung. 50 Tage vor dem Auftakt im WM-Stadion von St. Denis näherte sich der Atlanta-Olympiasieger beim zweiten Golden-League-Meeting der Saison dem zehn Jahre alten Weltrekord des Briten Colin Jackson bis auf sechs Hundertstel. Insgesamt fünf Jahresweltbestleistungen begeisterten 35.000 Zuschauer, die für WM-Atmosphäre sorgten.
Ganz vorn in Paris: Gabriela Szabo (links).
Das war ein großes Rennen
Atlanta-Olympiasieger Johnson meinte: "Das war ein großes Rennen, unter 13 Sekunden zu laufen für mich aber keine Überraschung. Das verspricht eine Menge für die WM." Die weiteren Saisonbestmarken gingen auf die Konten von Frankreichs 1500-m-Europameister Mehdi Baala (3:30,98 Minuten), Rumäniens 5000-m-Olympiasiegerin Gabriela Szabo (8:34,09 Minuten über 3000 m), der russischen Dreisprung-Weltmeisterin Tatjana Lebedewa (15,12 m) sowie von 800-m-Olympiasiegerin Maria Mutola aus Mosambik (1:57,58 Minuten).
Erstmals seit Einführung der sechs Veranstaltungen umfassenden Golden League sind nach der zweiten Runde bereits alle Männer aus dem Rennen um den eine Million Dollar schweren Jackpot ausgeschieden. In allen sechs Disziplinen, die zur Leichtathletik-Königsklasse zählen, gab es in Paris andere Sieger als bei der Saisonpremiere in Oslo. Auch bei den Frauen ist das Feld bereits stark ausgedünnt: Nur Maria Mutola sowie Sprinterin Chandra Sturrup von den Bahamas (100 m in 11,01 Sekunden) wahrten die Jackpot-Chance.
Nur Lobinger überzeugte
Von den sechs deutschen Startern überzeugte nur Stabhochspringer Tim Lobinger. Der Hallenweltmeister aus Köln musste sich mit 5,76 m dem höhengleichen US-Amerikaner Derek Miles geschlagen geben, lag aber vor Olympiasieger Nick Hysong (ebenfalls 5,76). "Die Leistung ist okay", meinte der mit 12.000 Euro Prämie belohnte Lobinger: "Der verpasste Sieg ärgert mich nicht, weil ich nach dem Verzicht auf Oslo ohnehin keine Chance auf den Jackpot hatte." Sein Leverkusener Disziplinkollege Lars Börgeling vermied zwar den dritten "salto nullo" binnen einer Woche nach Ulm und Lausanne. Nach geschaffter Anfangshöhe von 5,56 m scheiterte der EM-Zweite aber an 5,71 und wurde Neunter.
Tim Lobinger überzeugte in Paris.
Wenig Berauschendes boten auch die übrigen Deutschen: die Speerwerfer Boris Henry (Saarbrücken/4. mit 84,61 m) und Christian Nicolay (Wattenscheid/5. mit 80,73), 2-m-Hochspringerin Daniela Rath (Leverkusen/8. mit 1,90 m sowie Hürdensprinter Falk Balzer (Jena/B-Lauf-3. in 13,73 Sekunden) konnte keine Glanzlichter setzen.
Schlappen für Greene und Gebrselassie
Ausnahmeläufer Haile Gebrselassie musste sieben Wochen vor dem WM-Auftakt in 12:54,37 Minuten über 5000 m erneut eine Spurtniederlage hinnehmen - diesmal gegen den Weltranglistendritten Abraham Chebii aus Kenia (12:53,28), der die Jahresweltbestzeit seines Landsmannes Stephen Cherono um viereinhalb Sekunden verfehlte.
Allen Johnson war nicht zu schlagen.
US-Sprintstar Maurice Greene, der in Paris zum vierten Mal in Folge WM-Gold über 100 m gewinnen will, läuft ebenfalls noch seiner Topform hinterher: In 10,11 Sekunden musste der Ex-Weltrekordler sich seinem Landsmann Bernard Williams (10,05) und dem Nigerianer Deji Aliu (10,07) geschlagen geben. Über 400 m Hürden feierte Weltmeister Felix Sanchez in 48,30 Sekunden seinen 20. Sieg in Folge.
von: http://www.sport.ard.de
Mats
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