BVB und Bochum eröffnen die Jagd auf den Liga-Pokal
Der Countdown läuft: Wenn am Mittwoch um 20.30 Uhr im Wattenscheider Lohrheide-Stadion die erste Partie im Liga-Pokal 2003 zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum angepfiffen wird, steht nicht nur der erste Titel der neuen Saison auf dem Spiel. Für die deutschen Topteams wird auch mit der großen Generalprobe die heiße Phase der Vorbereitung eingeläutet.
Hertha BSC Berlin holte 2001 und 2002 den Titel
\'Der Liga-Pokal ist mittlerweile fester Bestandteil im Terminplan der großen Klubs der Liga\', sagt Werner Hackmann, Präsident des Liga-Verbandes, vor dem Turnierstart, \'Gerade für die Spitzenteams macht es einen deutlichen Unterschied, ob man gegen eine unterklassige Mannschaft oder unter Wettbewerbsbedingungen gegen einen Konkurrenten antritt.\'
Generalprobe für die beteiligten Bundesligisten, für die Fans ein erstes ausgiebiges Stelldichein mit neuen Stars und alten Gesichtern - der Reiz der Liga-Pokals ist unverkennbar: \'Bei uns werden die elf Spieler auflaufen, die mit der Vorbereitung am weitesten sind\', erteilt Ottmar Hitzfeld, Coach des FC Bayern München, dem Einsatz einer \'B-Elf\', eine klare Absage: \'Für uns ist es generell wichtig, Titel zu holen. Deshalb wollen wir mit einem Sieg im Liga-Pokal in die neuen Bundesliga-Saison starten.\'
Die Bayern steigen als amtierender Deutscher Meister erst im Halbfinale am 22. Juli in Jena (19.45 Uhr) in den Wettbewerb ein und treffen dort auf den Sieger der Partie Hamburger SV gegen Hertha BSC Berlin, die am Donnerstag ab 20.30 Uhr in Dessau stattfindet. Es wird also kein Spaziergang ins Endspiel, auch wenn Hitzfeld klarstellt: \'Der FC Bayern ist immer der Favorit.\' Die Münchener Bilanz im Liga-Pokal gibt ihm teilweise Recht: Die ersten vier Auflagen (1997 bis 2000) konnten die Bayern für sich entscheiden, scheiterten dann aber 2001 und 2002 an den Berlinern, die dann auch jeweils den Titel holten. Besonders wichtig ist für Hitzfeld, dass der erste Auftritt der Bayern wie auch ein Viertelfinale im Osten der Republik stattfindet: \'Das ist einfach gut für diese Region und sollte auch dem Ost-Fußball zugute kommen.\'
Hertha strebt den Hattrick an
Für die Berliner Hertha, die den Titel-Hattrick anpeilt, war der Sieg im Liga-Pokal zuletzt kein gutes Omen: Der Saisonstart war danach für den Hauptstadtklub jeweils eher durchwachsen. \'Aber ich glaube nicht, dass auf dem Liga-Pokal ein kleiner Fluch liegt\', sagt Berlins Coach Huub Stevens, \'wir sind 2003 mit Unentschieden gegen Dortmund, Stuttgart und Schalke in die Bundesliga gestartet. Die Erwartungen in Berlin sind nach dem Titel noch höher gewesen, als sie ohnehin schon waren.\'
Beim Hamburger SV brennt besonders einer auf den das Viertelfinale im Liga-Pokal: Neuzugang Stefan Beinlich trifft sogleich auf seine alten Berliner Kollegen. Gegen die Hertha könnte er erstmals im Kreativ-Trio mit Rodolfo Esteban Cardoso und Sergej Barbarez auflaufen: \'Warum sollten diese drei Klasse-Fußballer nicht gemeinsam spielen können?\', fragt HSV-Trainer Kurt Jara, \'in Madrid spielen auch sehr viele offensive Kräfte im Mittelfeld. Dabei müssen sie aber auch Defensiv-Arbeit verrichten – das ist auch unsere Marschroute.\'
Neben dem sportlichen Aspekt zählen für Jara beim Liga-Pokal auch zwei weitere Punkte: \'Es geht um Prestige, ums Ansehen, aber auch um sehr viel Geld.\' Mit insgesamt 3,7 Millionen Euro Preisgeld ist der Liga-Pokal dotiert, auf den Sieger warten 1,27 Millionen, selbst der Verlierer der Vorrunde erhält 255.646 Euro.
Sammer will die Fans versöhnen
Für Borussia Dortmund ist der Wettbewerb derweil der Auftakt zu einer Art Wiedergutmachungs-Tour nach dem mäßigen Abschneiden in der Bundesliga-Saison 2002/03: \'Natürlich sind wir darüber alle enttäuscht\', sagt BVB-Coach Matthias Sammer und verspricht: \'Wir möchten im Liga-Pokal so auftreten, dass sich unsere Fans auf die neue Spielzeit freuen können.\' Die erste Gelegenheit hat die Borussia bereits am Mittwoch: Im Eröffnungsspiel der siebten Auflage treffen die Sammer-Schützlinge am Mittwoch ab 20.30 Uhr in Wattenscheid auf den VfL Bochum. Der Tabellen-Neunte der abgelaufenen Saison darf im Liga-Pokal antreten, weil die vor ihm platzierten Schalker, Bremer und Wolfsburger im UI-Cup ran müssen: \'Mit Ausnahme der Bayern haben wir gegen alle Großen in der letzten Saison gut ausgesehen\', gibt sich Coach Peter Neururer vor dem Duell mit den deutschen Eliteklubs zuversichtlich, \'wir wollen für die ein oder andere Überraschung sorgen, deshalb gilt unsere ganze Konzentration dem Dortmund-Spiel.\'
Sechster im Bunde der Liga-Pokal-Kontrahenten ist die Überraschungsmannschaft der abgelaufenen Saison: Vize-Meister VfB Stuttgart bekommt es am 21. Juli ab 19.45 Uhr in Aalen mit dem Sieger der Partie Dortmund gegen Bochum zu tun. \'Der Sieg im Liga-Pokal ist unser Ziel. Eine hohe, aber nicht unerreichbare Vorgabe\', gibt sich VfB-Coach Felix Magath selbstbewusst Wichtig für den Trainer ist es dabei vor allem, die Nachfolge von Krassimir Balakov im Mittelfeld der Schwaben zu regeln. Von Youngster Alexander Hleb erwartet Magath aber noch keine Wunderdinge: \'Hleb ist Hleb und nicht Balakov. Dessen Ära ist nun einmal vorbei, und man sollte beide Spieler nicht vergleichen. Damit tut man sich und dem Spieler keinen Gefallen.\'
ARD und ZDF immer live dabei
Ganz gleich, wer letztlich die Nase vorne hat, ein Gewinner steht auf jeden Fall schon fest: die Fans. Denn nicht nur im Stadion können die deutschen Fußball-Freunde das Geschehen hautnah verfolgen, auch das Fernsehen ist bei allen fünf Spielen live dabei: Die ARD überträgt das Eröffnungsspiel und das Finale am 28. Juli (20.30 Uhr) im Mainzer Bruchwegstadion, das ZDF zeigt das Duell zwischen HSV und Hertha sowie beide Halbfinals.
von: http://www.bundesliga.de
Der Spielplan im Überblick:
Erste Runde:
Borussia Dortmund - VfL Bochum in Wattenscheid (16. Juli/20.30 Uhr/live in der ARD),
Hamburger SV - Hertha BSC Berlin in Dessau (17. Juli/20.30 Uhr/live im ZDF);
Halbfinale:
VfB Stuttgart - Sieger aus Dortmund/Bochum in Aalen (21. Juli/19.45 Uhr/live im ZDF),
Bayern München - Sieger aus Hamburg/Berlin in Jena (22. Juli/19.45 Uhr/ live im ZDF);
Finale:
Sieger der Halbfinalpartien in Mainz (28. Juli/20.30 Uhr/live in der ARD).
von: http://www.sport.ard.de
Mats
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