Grosser Empfang für Töff-Star Thomas Lüthi – Schwester Andrea:
«Tom hatte immer das langsamste Töffli im Dorf»
VON VERENA ZÜRCHER
Thomas Lüthi Superstar: «Tout Linden» empfing gestern Abend den schnellsten Stift der Schweiz.
LINDEN BE – «Bravo Tom» – das Transparent über der Dorfstrasse sagt alles: Linden ist stolz, dass Thomas Lüthi (16) einen GP-Podestplatz erreicht hat. Bevor das Emmentaler Dorf gestern Abend seinen Star empfing, hatten Toms Schwestern alle Hände voll zu tun.
Andrea Lüthi (19) strahlt übers ganze Gesicht. Es macht ihr nichts aus, dass sie ständig ans Telefon rennen muss, um für ihren Bruder Glückwünsche in Empfang zu nehmen. «Wir freuen uns alle riesig», sagt sie.
Gemeinsam mit Schwester Nicole (21) und Hund Astor hält Andrea im stattlichen Bauernhaus die Stellung. Im Stall muhen die Kühe, der Onkel mistet aus. Rund ums Haus blühen Blumen, in der Luft liegt der Duft von Heu und Lindenblüten.
Hier, in dieser Idylle, lebt Töff-Star Thomas Lüthi.
Das wissen auch die Mädchen! «Sie kommen zwar noch etwas schüchtern an unsere Tür, um nach einem Autogramm zu fragen», sagt Andrea grinsend. Das dürfte sich ändern. Aber Andrea ist überzeugt: «Tom wird auf dem Boden bleiben!»
Sie muss es wissen.
«Schon als Bubi konnte er nicht genügend Motorenlärm hören», erzählt sie. Aber, und das erstaunt: «Tom hatte immer das langsamste Töffli im Dorf. Er hat es nie frisiert, er wollte nur fahren! Auch wenn er kaum 30 aus dem Ding quetschen konnte!»
Andrea freute sich gestern den ganzen Tag auf die Heimkehr des kleinen Bruders sowie der Eltern Silvia (44) und Hansueli (45) aus Barcelona. Und sie fieberte dem Empfang entgegen, den das 1350-Seelen-Dorf zu Ehren von Thomas vorbereitete.
Das brachte «Kreuz»-Wirt René Reusser (36) ins Schwitzen. In seinem Pub strömen die Leute jeweils zusammen, um sich Toms Rennen anzuschauen. Jetzt, am Tag nach dem ersten GP-Podestplatz, muss Reusser 200 Liter Bier beschaffen.
Um 19 Uhr ist es so weit: Rund 350 Menschen sind gekommen, um zusammen mit Thomas den 2. Platz zu feiern. Von Gemeindepräsidentin Rosmarie Aeschbacher (35) erhält der junge Töff-Star Blumen – und von einer Bank einen «Sackgeld-Check» in der Höhe von 1000 Franken.
Auch das Publikum geht nicht leer aus: Es gibt Freibier und Freiwurst.
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