Aus einem 1:2 machen die Kickers noch das 3:2 gegen SV Wehen / Zum zweiten Mal in Folge in Hessen vorn
Beim letzten Heimspiel der Offenbacher Kickers in dieser Saison am vergangenen Samstag gegen Schweinfurt 05 hatte Thomas Kalt versucht, in der Stadion-Zeitschrift des OFC Aufbruchstimmung zu vermitteln. Der OFC-Vizepräsident empfahl den Anhängern, ihren Ärger zu vergessen, der sie manchmal nach Hause begleitet habe, und forderte sie auf, „auch in der neuen Spielzeit Partner und Wegbegleiter“ der Offenbacher zu sein. Die Saison 2002/2003 ende durch die Mitarbeit von Rüdiger Lamm „mit einer Chance für die Zukunft“, fügte Kalt optimistisch hinzu. Der vorletzte Einsatz des OFC in dieser Runde war zumindest vom Ergebnis her dazu angetan, zuversichtlich nach vorne zu schauen. Im Finale des Hessenpokals in Rüsselsheim besiegte der Fußball-Regionalligaverein aus Offenbach den Ligakonkurrenten SV Wehen vor 2000 Zuschauern 3:2. Die Treffer für die Kickers, die einen 1:2 –Rückstand in einen Sieg umwandelten, erzielten Fossi (18. Minute), Langen (60.) und Barletta (80.). Für die Wehener trafen Bunzenthal (19.) und da Silva (35.). Die Offenbacher qualifizierten sich damit zum zweiten Mal hintereinander für die erste Runde des DFB-Pokals. Einnahmen in Höhe von 50 000 Euro sind ihnen so schon sicher. „Das Erreichen der ersten Pokalhauptrunde bedeutet viel für den Verein", sagte OFC-Trainer Ramon Berndroth erfreut Nach dem erlösenden Abpfiff stürmten die Kickers-Anhänger begeistert das Spielfeld und feierten die OFC-Spieler stürmisch. Der Schütze des Offenbacher Siegtreffers, Angelo Barletta wurde von einem Fan auf die Schulter genommen. Sprechchöre der freudetrunkenen Kickers-Anhänger hallten durch das Stadion am Sommerdamm, als der Kapitän Mathias Dworschak den Pokal entgegennahmen, erreicht die Stimmung der stimmgewaltigen Anhänger ihren Höhepunkt. Den frisch abgestaubten Pokal hatten die Offenbacher vor der Begegnung angeschnallt auf dem Rücksitz eines Autos nach Rüsselheim gebracht. Gut, daß die Trophäe in den Händen des Vereins bleibt. Als Titelträger der vergangenen Saison haben es die Kickers bislang versäumt, ihren Vereinsnamen einzugravieren. Sommerfußball sieht anders aus. nach einer kurzen Schwächephase zu Beginn spielten sowohl die Offenbacher als auch die Wehener bei hochsommerlichen Temperaturen munter nach vorne. Einen langen Weg legte in der 15. Minute der OFC-Abwehrchef Barletta zurück. Nach einem Eckball von Carsten Schönefeld verfehlte der Kopfball von Barletta aber das Wehener Tor. Auf der anderes Seite testete der Wehener Stürmer Saber Ben Neticha Cesar Thier. Der Kickers –Torhüter bestand die Probe und wehte den Freistoß nach 13 Minuten zur Ecke ab. Ein Eckball von Oscar Corrochano leitete auch den Führungstreffer für den OFC ein. Verteidiger Dario Fossi stand richtig und war in der 18. Minute zum 1:0 erfolgreich. Die Freude währte aber nur kurz. Im Gegenzeug nutzte der Taunussteiner Kapitän Oliver Bunzenthal die großen Freiräume in der Kickers-Verteidigung und erzielte fast mühelos den 1:1 Ausgleichsstreffer. Für seinen Patzer wurde Fossi von Abwehrkollege Mounir Zitouni lautstark gescholten. Die Offenbacher waren jedoch auch in der Luft nicht auf der Höhe. Nach 35 Minuten bewies der schußstarke Antonio da Silva Köpfchen und verwertete einen Eckball von Sascha Amstätter zur 2:1 –Führung für die Wehener. Kickers-Stürmer Daniele Fiorentino wurde zur Pause zu Recht ausgewechselt. Er zeigt vor dem Taunussteiner Tor keinen Mumm. Nach Wiederanpfiff wurden die Kickers für ihren Einsatz belohnt. Der eingewechselte Dexter Langen schaffte in der 60. Minute den 2:2-Ausgleich., Wenigstens die Moral stimmte bei den Kickers – und am versöhnlichen Ende auch das Resultat. Wie schon so oft in der Vergangenheit zeigte Barletta seine Qualitäten als torgefährlicher Verteidiger. Nach seinem entscheidenden Treffer zum 3:2 in der 80. Minute rannte er zu den Kickers-Fans und genoß den Jubel. Der designierte OFC-Manager Lamm wünscht sich nun einen „schlagbaren Gegner“ in der ersten Pokalhauptrunde. „Es sollte nicht Bayern München sein.“