München - Marco Pantani und Jan Ullrich in einem Team? Der Italiener, im Jahre 1998 Gewinner des Giro d'Italia und der Tour de France, hat mit seinem Wunsch nach einem Wechsel von Mercatone Uno zum neuen Team Bianchi von Ullrich für eine Menge Wirbel in der Radsport-Szene gesorgt.
Hintergrund: "Il Pirata", wie Pantani wegen seiner verwegen aussehenden Kopftücher genannt wird, will unbedingt noch einmal bei der Tour an den Start gehen. Während Mercatone Uno bei der Vergabe der begehrten Einladungen übergangen wurde, besitzt Bianchi eine solche.
Sport1 wollte von Bianchis Marketing- und Kommunikationsleiter Stefano Vigano wissen, was an den Gerüchten um das neue "Dream Team" Ullrich/Pantani dran ist.
Sport1: Herr Vigano, warum hat sich Pantani bei Bianchi ins Gespräch gebracht?
Stefano Vigano: Er will hat noch einmal zu Tour de France...
Sport1: ...was für Bianchi und insbesondere Jan Ullrich nicht schlecht wäre, oder?
Vigano: Sicher, aber ich glaube, es wäre sehr schwer, die Interessen von Pantani einerseits und dem Bianchi-Team andererseits unter einen Hut zu bringen.
Sport1: Glauben Sie das oder wissen Sie das?
Vigano: Ich habe mit Mercatone Uno geredet...
Sport1: ...und jetzt kennen Sie die Gehaltsvorstellungen von Pantani?
Vigano: Nein, es liegt nicht am Geld. Wir könnten uns Ullrich und Pantani leisten. Aber ich will es einmal so sagen: Ullrich ist sehr wichtig für uns und Pantani war sehr wichtig für uns (1998 war Bianchi Co-Sponsor von Pantanis Mercatone-Uno-Team, d. Red.).
Sport1: Heißt das: Sie sind mit dem Team in seiner jetzigen Zusammensetzung zufrieden und planen keine weiteren Verstärkungen?
Vigano: Genau das heißt es. Die einzelnen Komponenten unserer Mannschaft passen hervorragend zusammen. Und ich bin sicher, dass unser sportlicher Leiter Rudy Pevenage das stärkste Team für die Tour zusammenstellen wird.
Sport1: Themenwechsel: In Deutschland hört man immer wieder, dass der Insolvenzverwalter der bankrotten Coast-Mannschaft den Neuanfang des Teams unter dem Namen Bianchi zu torpedieren versucht. Stimmt das?
Vigano: Natürlich ist so eine Situation wie wir sie jetzt haben sehr delikat. Da gibt es viele Probleme. Aber Fakt ist eben: Coast hat seine Fahrer nicht bezahlt und jetzt haben die Verantwortlichen dafür die Rote Karte bekommen.
Sport1: Können Sie Fragen zu dem Thema überhaupt noch hören?
Vigano: Nein, wie alle direkt Beteiligten bin ich inzwischen etwas müde. Es war kein Vergnügen mit Coast zusammenzuarbeiten. Jetzt wollen wir die Jobs von allen ehemaligen Coast-Angestellten retten. Und wir haben die Lizenz vom Weltverband UCI bekommen und die Starterlaubnis für die Tour.
Sport1: Also alles klar für das Bianchi-Team! Wann werden wir Jan Ullrich und seine Teamkollegen denn erstmals im neuen Bianchi-Design erleben?
Vigano: Schon am Samstag bei der Hainleite-Rundfahrt in Deutschland.
Sport1: Und wie werden die neuen Trikots aussehen?
Vigano: Sehr traditionell, in der klassischen Bianchi-Farbe Türkis. Die Fahrer werden fast so aussehen wie der große Fausto Coppi früher.
Sport1.de
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